Dienstag, 17. März 2020


Das fahrbare Kino
In den Tagen des ersten Weltkrieges konnte man auch in Wien allerlei seltsamer Dinge ansichtig werden. Flugzeuge wurden mit Pferdefuhrwerken über die Ringstraße transportiert, und Straßenbahnen für den Lebensmitteltransport zweckentfremdet.
Von den vielen Technologien, die damals vorangetrieben wurden, um das Töten auf den Schlachtfeldern zu industrialisieren, unterscheidet sich das fahrbare Kino in wohltuend ungefährlicher Weise. Organisiert wurde der rollende Filmspaß auf drei Wägen:
Der Erste enthielt einen Dynamo zur Stromerzeugung, der Zweite den Projektorständer und den Lampenkasten, der dritte Wagen beherbergte den Filmkasten.
Der Begleittext lautet: "In diesem Kriege ist alles fahrbar geworden, von der Gulaschkanone angefangen, bis zum zahnärztlichen Ordinationszimmer. Warum sollte man nicht auch ein fahrbares Kino herstellen? Das Kino ist die beliebteste, und in gewissem Sinne auch harmloseste Unterhaltungsstätte der breiten Massen.."

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